Ähnlich wie der große Prado (250/ 500) wurde auch der kleine Heimprojektor Prado 100/ 150 ständig weiterentwickelt und verändert. Dabei wurde diese Reihe mit 26 Jahren (1936-62) noch vor dem "großen" Prado am längsten angeboten. Diese Entwicklung wird hier exemplarisch aufgezeigt.
Bereits 1936 wurde mit dem Leitz VIIIc, der kurz darauf in Gnom II umbenannt wurde, der Vorgänger des späteren Prado 100 angeboten. Mit seiner Bauform und dem Hauptbauelement aus schwarzem Bakelit fiel er sofort aus der damaligen Reihe der anderen Projektoren (VIII a/ b/ i/ etc.) heraus.
Nach dem Krieg wurde er in Parvo umbenannt (erst Parvo I, dann Parvo 100), aus namensrechtlichen Gründen dann noch 1949 in Prado 100.
Diese ersten Projektoren verfügten über einen dreilinsigen Kondensor mit sphärischen Linsen, man konnte bei Verwendung eines anderen Kondensors auch Kameraobjektive ansetzen (v.a. das Elmar 3,5/ 5cm) und die angesetzen Projektionsobjektive waren in die alten Stutzen mit Nutführung zur Fokussierung einzusetzen. Mit dem Prado 100 wurde diese Baugruppe durch einen modernen Ansatzstutzen mit neuen Objektiven mit Gewinde ersetzt.
Als nächstes erfolgte der Wechsel zu einer zweilinsigen Kondensoreinheit mit einer ashärischen Hauptlinse. Wohl zugleich verschwand der alte Ansatz zugunsten des neuen, handlicheren Ansatzes (siehe Bilder), an den sich dann auch die Vorsätze Sluuz und Suuzi ansetzen ließen (statt Ugfeu und Ughiu).
Eine größere Änderung war der Wechsel zum Prado 150: Um die stärkere Wärmeentwicklung der auch größeren Lampe abzuführen, wurde das Gehäuse in Breite und Länge um jeweils etwa einen cm erweitert (nicht die Bekeliteinheit). Zugleich wurde das innere Lampengehäuse verändert und war nun nach oben abziehbar.
Die Namen und Beschriftungen wechselten mehrfach, zu sehen sind unten die Schilder/ Logos "Parvo", das frühe Leitz-Logo, das gleiche Logo später in roter Farbe und schließlich (am blauen Gerät) das spätere runde Leitz-Logo.
Die Farbe wechselte 1953 von schwarz zu grau (jeweils Schrumpflack), ca. 1960/ 61 dann zum Hammerschlag-Blau. Mehrfach änderten sich auch die angebotenen Taschen/ Koffer für den Prado: Anfangs wurde ein brauner Vulkan-Fiber-Koffer im Leder-Look angeboten, später ein schicker, heller Cord-Koffer, schließlich dann der "Bereitschaftskoffer", auf dessen Bodenplatte der Prado 150 fest angebracht war und auf der er sich auch mit Rändelschrauben in der Höhe verstellen ließ.
Da der Projektor nur bis 1962 gebaut wurde (dann löste ihn der Pradix ab), ist die blaue Version die seltenste.
Aufgrund seiner außerordentlichen Beliebtheit werden aber alle Formen vom Parvo bis zum letzten Prado 150 immer wieder auf Börsen oder im Internet angeboten. Mit seinem intergrierten Stativgewinde lässt er sich auch heute noch gut als Spotlicht z.B. für tabletop-Fotografie einsetzen.